Die Engel (Heine) (Andere Gedichte)
Freilich ein ungläub’ger Thomas Glaub’ ich an den Himmel nicht, Den die Kirchenlehre Romas Und Jerusalems verspricht.
Doch die Existenz der Engel, Die bezweifelte ich nie; Lichtgeschöpfe sonder Mängel, Hier auf Erden wandeln sie. Nur, genäd’ge Frau, die Flügel
Sprech’ ich jenen Wesen ab; Engel giebt es ohne Flügel, Wie ich selbst gesehen hab’. Lieblich mit den weißen Händen, Lieblich mit dem schönen Blick
Schützen sie den Menschen, wenden Von ihm ab das Mißgeschick.
Ihre Huld und ihre Gnaden Trösten jeden, doch zumeist Ihn, der doppelt qualbeladen,
Ihn, den man den Dichter heißt.
Eingetragen am 08.11.2011 09:33:29 von 2rhyme
Autor: Heinrich Heine
Quelle: de.wikisource.org
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