Humpelnde Welt (Andere Gedichte)
Humpelnde Welt Es bleibt nicht aus, daß man den Mut verliert, Wenn man schon längere Zeit mit seinen wunden Füßen herumexperimentiert. – Ich hatte noch immer nicht den richtigen Schuh,
Die richtige Sohle, die richtige Salbe gefunden; Ich sah – fast getröstet – anderen Humpelnden zu. Und kam ein Morgen, ein kalter, unangenehmer, Der hatte – mir günstig – mir freudige Post beschert. Ich humpelte weinwärts, aber ich hinkte bequemer
Als sonst. Und fand alles Leben so lebenswert.
Ich glaube: es schneite, donnerte, regnete, Rauchte. – Aber für mich nicht bestellt. Mir lächelte alles, was mir begegnete. Auch du kannst so schön sein, humpelnde Welt.
Eingetragen am 08.11.2011 09:34:05 von 2rhyme
Autor: Joachim Ringelnatz
Quelle: de.wikisource.org
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