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Das Grubenpferd (Kämpchen) (Andere Gedichte)

Das Grubenpferd.

Ein edles Roß, zu wild und ungeberdig
Vor’m Tilbury des Direktors, ward deshalb
Zum Grubenpferde degradiert und mußte
Die Kohlenwagen zieh’n im Kohlenschacht. –

Das edle Tier, an Licht und Luft gewöhnt

Vom Sonnentag, verkümmerte – sein Fell,
Sonst weich und glatt, ward zottelig, und wund
Ihm Kopf und Rücken vom Gestein der Decke,
Zu niedrig für seinen hohen Wuchs. –

Es mußte ziehen und es zog – die Geißel

Des Treibers brach den Trotz ihm – aber mehr
Das Dunkel und die Moderluft des Schachtes. –
Ein Jammerdasein war’s dem edlen Roß. –
Die Schläge fielen hageldicht, so bald

Der Wagenpark nicht schnell genug vom Schacht

Zum Schachte flog – ob schuldig oder nicht,
Des Treibers Zorn zerfleischte ihm den Rücken. –
Da – wieder traf sein armer Kopf der Schlag
Von roher Faust, wie’s ihm so oft geschah –

Zerriß die Stränge es und stürmte fort,

Durch’s Streckendunkel, sonder Halt und Ziel. –
War’s Wut, Verzweiflung, Freiheitsdrang, wer kündet’s –
Doch seiner Qualen Ende war’s – man fand es,
Den Kopf zerschellt, in einem Wassertümpel. –

Ein Pferd nur, bah, ein Grubenpferd, und darum

So viele Worte – hör’ ich Leser sprechen. –
Ja, nur ein Pferd – ihr habt mich nicht verstanden. –



Eingetragen am 08.11.2011 09:33:09 von 2rhyme
Autor: Heinrich Kämpchen
Quelle: de.wikisource.org
Weitere Informationen unter: http://de.wikisource.org



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