Kretische Artemis (Andere Gedichte)
KRETISCHE ARTEMIS Wind der Vorgebirge: zwar nicht ihre Stirne wie ein lichter Gegenstand? Glatter Gegenwind der leichten Tiere, formtest du sie: ihr Gewand
bildend an die unbewußten Brüste wie ein wechselvolles Vorgefühl? Während sie, als ob sie alles wüßte, auf das Fernste zu, geschürzt und kühl, stürmte mit den Nymphen und den Hunden,
ihren Bogen probend, eingebunden in den harten hohen Gurt; manchmal nur aus fremden Siedelungen angerufen und erzürnt bezwungen von dem Schreien um Geburt.
Eingetragen am 08.11.2011 09:34:17 von 2rhyme
Autor: Rainer Maria Rilke
Quelle: de.wikisource.org
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