Der Knabe von Tirol (Andere Gedichte)
DER KNABE VON TIROL Du kamst doch sonst so seelenfroh Von deinen Bergen her: Was macht dir denn mit einem so Das junge Herze schwer?
O weh, ach weh, dir ist nicht wohl, Du holder Knabe von Tirol! Die Mägdlein kennen nimmer dich, Und keinem machst du’s recht, Es fehlt dir sicher innerlich,
Und sonst auch geht dir’s schlecht; Weh, weh im dünnen Camisol, Du holder Knabe von Tirol! Ach, deine Lippen rot und jung, Sie finden keinen Kuß,
So drückst du dich mit scheuem Sprung Durch kalten Regenguß. Komm’, komm’! komm’ unter’s Parasol, Du holder Knabe von Tirol! Du tust mir so von Herzen leid,
Ich kann dich gar nicht sehn, Ich möcht’ in meiner Traurigkeit Für dich zu Grabe gehn! O weh, ach weh! wie welk der Kohl – Fahr’ wohl, du Knabe von Tirol! nach Martin Greif
Eingetragen am 08.11.2011 09:33:16 von 2rhyme
Autor: Hanns von Gumppenberg
Quelle: de.wikisource.org
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