Tiefer Friede (Andere Gedichte)
Tiefer Friede Die Tage verblassen, die Stunden zergehn, Die Waffen rasten und rosten; Ich bin von vorn und von hinten besehn Ein armer verlorener Posten.
Es kreisen die Dohlen, es kriecht das Gewürm, Die Menschen hassen und lieben; Ich bin wie ein alter Regenschirm In Gedanken stehen geblieben. Staub deckt meine Falten, es wackelt der Knauf,
Es wankt das Skelett unterm Knaufe; Ich wollte, des Schicksals Hand spannte mich auf Und hielte mich unter die Traufe.
Eingetragen am 08.11.2011 09:35:09 von 2rhyme
Autor: Frank Wedekind
Quelle: de.wikisource.org
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