Fünf Mark (Andere Gedichte)
Fünf Mark In meiner Straße nachts steht eine (Immer dieselbe) Lausekleine, Und grüßt mich krächzend mit Geplärr: Fünf Mark, mein Herr, fünf Mark, mein Herr.
Ich habe es mir mild verbeten, Da ist sie näher nur getreten, Ihr dürrer Leib schwoll schattengroß: Fünf Mark ja bloß, fünf Mark ja bloß. Grüß Gott –, der Leichenwagen rumpelt,
Ihr Schatz und eine Vettel humpelt Stier gröhlend hinter ihrem Sarg: Fünf Mark, mein Herr, mein Herr, fünf Mark. Man schmiß sie in die Armenerde, Ihr Schatz gab ihr als Reisezehrde
Zur Fahrt ins Dunkel in den Sarg: Fünf Mark, mein Herr, mein Herr, fünf Mark, Fünf funkelnagelneue Mark.
Eingetragen am 08.11.2011 09:33:57 von 2rhyme
Autor: Klabund
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