Blinde Kuh (Andere Gedichte)
O liebliche Therese! Warum seh’ ich so böse Mit offnen Augen dich? Die Augen fest verbunden,
Hast du mich gleich gefunden, Und warum fingst du eben — mich? Du faßtest mich auf’s beste, Und hieltest mich so feste, Ich sank in deinen Schooß.
Kaum warst du aufgebunden, War alle Lust verschwunden; Du ließest kalt den Blinden los. Er tappte hin und wieder, Verrenkte fast die Glieder,
Und alle foppten ihn. Und willst du mich nicht lieben; So geh’ ich stets im Trüben, Wie mit verbundnen Augen hin.
Eingetragen am 08.11.2011 09:33:06 von 2rhyme
Autor: Johann Wolfgang von Goethe
Quelle: de.wikisource.org
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