Wohin (Andere Gedichte)
Wohin? Ich hört’ ein Bächlein rauschen Wohl aus dem Felsenquell, Hinab zum Thale rauschen So frisch und wunderhell.
Ich weiß nicht, wie mir wurde, Nicht, wer den Rath mir gab, Ich mußte gleich[1] hinunter Mit meinem Wanderstab. Hinunter und immer weiter,
Und immer dem Bache nach, Und immer frischer[2] rauschte, Und immer heller der Bach. Ist das denn meine Straße? O Bächlein, sprich, wohin?
Du hast mit deinem Rauschen Mir ganz berauscht den Sinn. Was sag’ ich denn von [3] Rauschen? Das kann kein Rauschen sein: Es singen wohl die Nixen
Dort[4] unten ihren Reihn. Laß singen, Gesell, laß rauschen, Und wandre fröhlich nach! Es gehn ja Mühlenräder In jedem klaren Bach.
Eingetragen am 08.11.2011 09:35:41 von 2rhyme
Autor: Wilhelm Müller
Quelle: de.wikisource.org
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