Die Schwestern (Andere Gedichte)
DIE SCHWESTERN Sieh, wie sie dieselben Möglichkeiten anders an sich tragen und verstehn, so als sähe man verschiedne Zeiten durch zwei gleiche Zimmer gehn.
Jede meint die andere zu stützen, während sie doch müde an ihr ruht; und sie können nicht einander nützen, denn sie legen Blut auf Blut, wenn sie sich wie früher sanft berühren
und versuchen, die Allee entlang sich geführt zu fühlen und zu führen: Ach, sie haben nicht denselben Gang.
Eingetragen am 08.11.2011 09:33:41 von 2rhyme
Autor: Rainer Maria Rilke
Quelle: de.wikisource.org
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