Ein Jäger (Andere Gedichte)
Ein Jäger. Ich kenn einen Jäger, man heißt ihn „Tod“: Seine Wang ist blaß, sein Speer ist roth, Sein Forst ist die Welt, er zieht auf die Pirsch, Und jaget Elenn und Edelhirsch.
Im Völkerkrieg, auf blutigem Feld Ist’s wo er sein Kesseltreiben hält; Haß, Ehrfurcht und Geizen nach Ruhmesschall Sind Treiber im Dienste des Jägers all’.
Nicht fürcht ich ihn selber, wie nah er auch droht, Doch wohl seine Rüden: Gram, Krankheit und Noth, Die Meute, die stückweis das Leben zerfetzt, Und zögernd uns in die Grube hetzt.
Eingetragen am 08.11.2011 09:33:50 von 2rhyme
Autor: Theodor Fontane
Quelle: de.wikisource.org
Weitere Informationen unter: http://de.wikisource.org
|