Das Auge (von Haxthausen) (Andere Gedichte)
Der Himmel samt den Sternen Sich spiegelt in dem Meer, Aus allertiefster Fernen Steigt’s auf zum Himmel hehr.
Ein blaues Auge schauet Aus seiner Tief’ mich an, Ich hab’ ihm fest vertrauet, Drum mich’s nicht lassen kann. Vom Himmel sieht’s bey Tage
So wie bey dunkler Nacht, Im Herzen ich es trage Und fühle seine Macht. Und wenn sich Abends schließen Fest zu die Augen mein,
Muß ich den Frevel büßen, Es wecket mich sein Schein. Es kömmt aus weiter Ferne Schnell näher zu mir her, Bis ich im Aug’ mein Auge
Schau’ wie im tiefen Meer. Ich möcht’ in ihm versinken, Doch stößt es mich zurück, In ihm will ich ertrinken Und scheiden Leid von Glück.
Ein Meer wohl ist das Auge, Die Welt nimmt’s in sich auf, Das Meer im tiefen Herzen Steigt in das Aug’ herauf. Sigurt Albrok.
Eingetragen am 08.11.2011 09:33:08 von 2rhyme
Autor: Werner von Haxthausen
Quelle: de.wikisource.org
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